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Samstag, 11. Februar 2012

Die braune Soße schwappt über #Österreich: #Justiz - nur weltfremd?


Justiz in Oesterreich- nur weltfremd?
1 Meldung aus den "Salzburger Nachrichten", Samstag, 11.02. 12



Vorwurf Verhetzung: Korporal kam frei
"Scheissjudenverein.Die gehören eh alle verbrannt." - Diesen Ausspruch soll ein darauf entlassener Korporal (22) im Herbst  2011 in der Schwarzenbergkaserne in Wals gegenüber mehreren Rekruten getätigt haben. Laut Strafantrag habe er die juedische Volksgruppe "in einer die Menschenwürde verletzenden Weise beschimpft."Der Salzburger Einzelrichter Gerhard Nathschlaeger sprach den 22-jährigen frei; u.a. habe bei ihm der Vorsatz gefehlt, konkret gegen das jüdische Volk zu hetzen.
Anmerkung: Scheissjudenverein, Herr Einzelrichter, wie deutlich brauchen Sie es denn? Gerade in der zeitlichen Nähe zu FPÖ - Straches unsäglicher "Wir sind die neuen Juden" und "Reichskristallnacht"-Provokation muss auch der Justiz mehr Sensibilität in der Bewertung solcher "Ausrutscher" empfohlen werden. Die braune Sosse schwappt über Österreich, viele nehmen mit einem Proebchen davon das Maul voll, wollen sich aber dabei die Finger nicht schmutzig machen. Widerlich!


Das ist der Bericht über die ORF-Sendung zum Thema Strache - Entgleisung:

Die Moderatorin der Sendung "Im Zentrum", Ingrid Turnherr

Es ist schon erstaunlich, dass Menschen wie Heinz-Christian Strache, die sich als besonders heimatverbunden deklarieren, jegliche Sensibilität für historische Tatsachen vermissen lassen. Der FPÖ - Obmann, der sich durch seine peinliche Wortmeldung anlässlich der Demonstrationen gegen den von internationaler Rechtsaussen-Prominenz heimgesuchten  Burschenschafter-Ball in der Wiener Hofburg wieder einmal ins Gerede gebracht hat, gab im ZIB2-Interview mit dem unbeirrbaren Armin Wolf blauaeuig das Unschuldslamm. Dass die Ballbesucher als "neue Juden" so etwas wie die "Reichskristallnacht" erlebt haben, hat Strache ,so wie er es darstellt, aus purem Mitgefühl mit den ermordeten Nazi-Opfern gesagt. Seine Mitstreiter, der FPOe - Generalsekretär Herbert Kickl und der EU-Abgeordnete Andreas Moelzer versuchten es in der von Ingrid Turnherr bewundernswert  beherrscht geleiteten Diskussionsrunde "Im Zentrum" (Sonntgabend,ORF2) mit Schuldzuweisungen an die Medien, das übliche Umwegverfahren von Demagogen, immer haarscharf am Thema vorbei. Diesmal waren die FPOe Vertreter jedenfalls keineswegs zu jung, zu intelligent, zu schön für diese abscheuliche Neidgesellschaft wie im Jänner 2011 Jörg Haiders problematischer Ziehsohn Karlheinz Grasser: diesmal gab man sich wissenschaftskritisch (Kickl) und schmierenselig komoediantisch (Moelzer). Tatsache ist, dass die FPÖ seit ihrer Gründung im Trüben des braunen Sumpfes  fischt, und die diversen Verlautbarungen ihrer Politiker in Richtung einer national gesinnten Wählerschaft erst in die Welt gesetzt und dann verharmlosend relativiert werden.
"Im Zentrum" ist eine Politik - Diskussionsrunde, die dem ORF als kritisches Medium alle Ehre macht. Allerdings: es gibt keine Talkshow im ganzen deutschsprachigen Raum, die optisch so dürftig, nämlich im Bahnhofshallen-Ambiente des Foyers im ORF-Zentrum mit einem wie auf Huehnerleitern sitzenden Publikum, präsentiert wird!

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